Info zur Familienforschung
Gegenstand der genealogischen
Forschungen von Werner Kraus sind die verwandtschaftlichen Beziehungen von
Familien aus den deutschen Kolonien in der Umgebung von Lemberg in Galizien
(heute Ukraine). Die laienhaften Bemühungen erheben keinen Anspruch auf
wissenschaftliche Gründlichkeit. Die Orte Wiesenberg, Mierzwica,
Bruckenthal, Weissenberg, Ottenhausen, Münchenthal, Mokrotyn, Michalówka, Ebenau, Brunndorf, Burgthal und
weitere, vorwiegend katholische deutsche Orte Galiziens, standen untereinander
in verwandtschaftlichen Beziehungen. Diese Orte waren nach der Teilung Polens
ab 1781 von Österreich gegründet und mit deutschen Bauern, vorwiegend aus der
Pfalz, besiedelt worden.
Nach der Eroberung Polens durch
Deutschland und die Sowjetunion im September 1939 wurden die deutschen Bewohner
Galiziens in den Warthegau (heute Polen) umgesiedelt. Ihre neue Heimat, mussten
die Galiziendeutschen aber schon im Januar 1945 fluchtartig wieder verlassen
und leben seitdem über ganz Deutschland verstreut. Zu ihren Wurzeln aus
Galizien bekennen sich aber auch viele Bewohner Kanadas und der USA, deren
Vorfahren um 1900 aus Galizien ausgewandert sind. Die Ergebnisse der
Familienforschung beziehen sich deshalb außer auf Orte in Galizien auch auf
Orte in der Pfalz, woher die Galiziendeutschen ihren pfälzischen Dialekt
mitgebracht hatten, sowie auf Orte im Warthegau und in Amerika. Viele Bewohner
der katholischen Orte um Lemberg wurden nach
Einige Besonderheiten dieser
genealogischen Darstellungen ergeben sich, weil die ursprünglich mit einem
veralteten DOS-Programm gesammelten Daten im Jahre
Die vorherrschende Kurzbezeichnung
der Quellen ist eine laufende Nummer aus der Dokumentensammlung von W. Kraus,
die etwa 150 Positionen umfasst. (z.B. "A010" oder "A150“ hinter
dem Geburtsort / Heiratsort / Sterbeort). Das
Sterbealter aus dem Kirchenbuch wurde hinter der Todesursache eingetragen und
hilft, das Geburtsjahr zu bestimmen. Die Angaben zum Heiratsort
wurden ergänzt durch die im Kirchenbuch vermerkte Hofnummer und durch das
Heiratsalter in Klammern, z.B. »Wiesenberg #32 (35W&23J)« mit "W"
für Witwe/Witwer und „J“ für Jahr. Die Altersangaben bei Heirat und Tod sind
oft ungenau. Frühe Kirchenbücher, z.B. Wiesenberg ab 1785, verzeichnen nur das
Taufdatum. Dann wird angenommen, dass, wie damals üblich, am Tag der Geburt
auch getauft wurde.
Nur wenige Jahrgänge der Wiesenberger
Kirchenbücher wurden komplett ausgewertet und umfassen damit auch die Geburten
der als Kleinkind verstorbenen Personen. Meistens beschränken sich die Angaben
auf die Personen, die das Heiratsalter erreichten und Nachkommen hatten. Wenn
keine Urkunde vorliegt, wird dennoch ein ungefähres Geburtsdatum angegeben, um
eine zeitlich begrenzte Auswahl der Personen möglich zu machen. Regulär
wiederkehrende Angaben wie Religion (rk), Geburt
(legitim), Beruf (colonus/agricola
= Landwirt) werden nur im Fall der Abweichung von der Regel zitiert. Als
Quellen dienten hauptsächlich die Kirchenbücher der hier bearbeiteten deutschen
Orte bei Lemberg in Galizien. Diese (römisch-katholischen) Kirchenbücher
(Abkürzung KB), deren Originale u. a. im Archiv alter Akten in Warschau (AGAD)
liegen, sind als Mikrofilm in den genealogischen Zentren der "Kirche Jesu
Christi der Heiligen der letzten Tage" (HLT) bzw. „Letter Day Saints“
(LDS) - auch als Mormonen bekannt – zugänglich. Im Lauf der Zeit wurden für die
Quellen nicht immer einheitliche Kenzeichnungen verwendet. Kirchenbücher der
Herkunftsorte aus der Pfalz wurden in den zuständigen Bistumsarchiven (Trier,
Mainz, Speyer, Fulda) ausgewertet, teilweise auch als Mikrofilm der Heiligen
der letzten Tage (HLT/LDS). Die Originale der katholischen Kirchenbücher aus
den Bistümern Lemberg und Przemysl befinden sich im Archiv alter Akten in
Warschau (AGAD) und sind seit 2013 auch im Internet abrufbar unter:
>http://www.agad.gov.pl/inwentarze/testy.html<. Handschriftliche Kopien dieser
Kirchenbücher (Jahreskopien) befinden sich im zentralen staatlichen
historischen Archiv der Ukraine in Lemberg (CDIAUL). Davon hat das Hilfskomitee
der Galiziendeutschen Mikrofilme anfertigen lassen, die sich im
galiziendeutschen Archiv in der Martin Opitz-Bibliothek in Herne befinden
(Berliner Platz 5, 44623 Herne).
Aus
dem „Zentralen staatlichen historischen Archiv in Lemberg“ (CDIAUL) stammen
auch die mit „A60“ gekennzeichneten Jahreskopien von Bruckenthal, die in
Lemberg von Frau Evelyn Wolfer aus USA kopiert
wurden. Die ausgewerteten Mikrofilme von Wiesenberg (CDIAUL Lemberg, Fond 618
für die Zeit 1821 bis 1904) wurden durch "Kbk"
gekennzeichnet. Teile dieser von W.K. beschafften Mikrofilme sind kaum lesbar.
Obwohl in den ersten Jahren nach der Ansiedlung viele Urkunden keinen
Hinweis auf die Eltern enthalten, kann der nachweisbare erste Ansiedler
gleichen Namens im Ort mit großer Sicherheit als Vorfahre eingesetzt werden. Dabei
ist nicht auszuschließen, dass die Eltern innerhalb ihrer Geschwister falsch
eingeordnet wurden oder eine Generation ausgelassen oder übersprungen wurde. In
solchen unklaren Fällen werden die Eltern einer Person aufgrund einer hohen
Wahrscheinlichkeit genannt mit dem Zusatz „Eltern?“, das bedeutet „kein amtlicher
Nachweis der Eltern“. Diese Methode entspricht nicht
immer wissenschaftlichen Kriterien aber sie soll spätere weitergehende
Forschungen erleichtern. Namen von katholischen Polen wurden nur dann erfasst,
wenn sie in Verbindung mit einem deutschen Ehepartner genannt werden.
Ausführlichere Informationen und Zitate aus Kirchenbüchern, zum Teil auch
der Beruf, werden in dem als „Anmerkung“ oder „Notizen“ bezeichneten Feld des
Genealogieprogramms festgehalten, denn nur dieses Feld gewährleistet problemlos
das Übertragen der Daten in ein anderes Familienforschungsprogramm,
insbesondere in das Programm der Mormonen „Personal
Ancestor File“. Diese Zitate aus den
Kirchenbüchern erfolgen meist in der originalen lateinischen oder polnischen
Schreibweise um Übersetzungsfehler auszuschließen. Dazu gehörige Worterklärungen
sind im Anhang zu finden. Andererseits werden die Familiennamen und Vornamen aus
der lateinischen in die deutsche Schreibweise übertragen, weil unkundige und
unbelehrbare Standesbeamte in Deutschland die lateinische Form der Namen aus den
Urkunden zum Anlass für nachträgliche Namensänderungen genommen haben. Die
Nennung der Namen und Vornamen erfolgt in einer möglichst einheitlichen
deutschen Form zur Erleichterung des Suchens mit Suchprogramm.
Hinweise auf die Herkunftsorte der
Ansiedler aus der Pfalz enthalten die Literaturstellen "W/Kallbrunner" (Quellen zur deutschen
Siedlungsgeschichte in Südosteuropa, 1936) und "Schneider" (Das
Kolonisationswerk Josefs II. in Galizien, 1939). Das sind Nachdrucke der Registrierungslisten
aus der Zeit der Ansiedlung nach 1781, sowie Auszüge aus den Steuerlisten der
ersten Jahrzehnte nach der Ansiedlung. Hilfreich für die Zuordnungen in der
Ansiedlergeneration sind auch die Konsignationsakten
aus dem Hofkammerarchiv in Wien, die als Abschrift vom Anfang des 20.
Jahrhunderts vorliegen, kopiert in Wien 2005. Daraus kann man z.B. entnehmen,
ob es sich bei den begleitenden Personen um Kinder oder um andre Verwandte
handelt.
Eine wichtige Quelle aus der Zeit der
Umsiedlung 1940 ist die Einwohner-Zentralkartei (EWZ) aus dem Berlin Document Center. In den Umsiedlerlagern wie in Pabianice bei Lodz wurden die Umsiedler mit Hilfe von Karteikarten
(mit Foto) registriert, die später auf Mikrofilm dokumentiert wurden. Eine EWZ-Nummer hinter dem Geburtsort kennzeichnet in der Regel
die zur betreffenden Person gehörende Karteikarte. Die EWZ-Karteien
enthalten oft fehlerhafte Angaben, auf Grund der mündlichen Befragung der
betreffenden Personen. Ursache für Fehler können auch manche kaum lesbare
Quellen sein. Im Übrigen sind in der Anfangszeit viele Informationen durch
Befragung von Angehörigen gewonnen worden, die nicht als Quelle vermerkt
wurden.
Some hits referring to the out prints
These genealogical representations made by W.
Kraus do not claim the standard of scientific exactness. The Data were originally collected using an
obsolete DOS-program before 2004. With the forerunner-program, the
representation of sources was only possible as additional abbreviation behind
the birth place etc. These and other peculiarities were provisional retained for the existing data, because a correction of
more than 16.000 records would be very difficulty. Nevertheless the statements
behind the place of birth ore death are useful, because it contains more
information. Especially the statement of the house-number is indisputable to
find the right name on the right place in the time after 1781, when the church
records are often incomplete.
The religion of almost all collected persons is Roman
Catholic (rk). Behind the birthplace is partially
noted, if a 1939 issued Ancestor list, named “Ahnenpass”
was used as source and it was abbreviated as "AP10" or
"A11" (the number in the document collection of W. Kraus). In similar way, the number of the farm house and the
marriage-age are given in clamps additional to the marriage-place, e.g.:
>Wiesenberg #32 35W&23J< with "W" for widow or widower and
"J" for year. The age of dead from the parish register behind the
death-place helps to determine the birth-year as well. In the settler
generation of 1785 some people are connected with the certificated settlers
only why they have the same name in order to make easier further
investigations. In this Case the term “(Eltern?)”
occurs after the second Name and means „parents not sure“.
More detailed information and quotations from
the church records are given in the field, marked as “comment” or “notes”,
because only this field guarantees easily the transfer of data into an another
genealogic program. Roman Catholic Church records, are partially accessible as
microfilm in the genealogical centres of the "Latter Day Saints"
(Mormon), marked by "K", “KB" or "F" (for film). The Main
Archive in Warsaw (AGAD) offers now some records from Lemberg
in >http://www.agad.gov.pl/inwentarze/testy.html<
The originally Church records from
palatinate, you can find in the responsible diocese-archives, for example in
Lateinische Begriffe aus den
Kirchenbüchern – Latin Terms used in church records
Zur Vermeidung von Irrtümern wurde der lateinische Text der Kirchenbücher
meistens ohne Übersetzung zitiert.
lateinisch |
Abkürzungen |
deutsch |
|
agricola |
agr. |
Bauer,
Landwirt |
|
annus
(annorum), dies (dierum),
hora |
|
Jahr
(Jahre), Tag (Tage), Stunde |
|
binomen, cognomen |
bin. |
Doppelnamen,
Zunamen |
|
caupo
|
|
Kaufmann |
|
colonus, coloni, colonista; omnes col. ex .. |
col. |
Kolonist,
Kolonisten; alles Kolonisten aus |
|
conjugum |
conj. |
Ehepaar |
|
conjugum agricolarum |
conj.
agr. |
bäuerliches
Ehepaar |
|
doliarius |
|
Böttcher |
|
ex
pago |
|
aus
dem Ort |
|
faber
ferri |
|
Schmied |
|
faber
ligni, lignifaber, scrinarius |
|
Tischler,
Schreiner |
|
famula |
|
Dienerin,
Magd |
|
filia, filius, filius illegitimus |
fil.
fil. ill. |
Tochter,
Sohn, illegitime (uneheliche) Geburt |
|
filius pie defuncti .. |
fil.
p.d. |
Sohn
des (fromm) verstorbenen .. |
|
habitans in |
|
wohnhaft
in |
|
hebdomada |
hebdom. |
Woche,
Wochen (aus griechisch sieben) |
|
heri
natus, hodie natus |
|
gestern
geboren, heute geboren |
|
incola, incola loci |
inc. |
Einwohner,
Einwohner des Ortes |
|
juvenis |
|
Jugendlicher |
|
laboriosus |
|
Arbeiter |
|
|
LN,
LC, LM |
Buch
der Geburten, -Heiraten, -Sterbefälle |
|
magister scholae (trivialis) |
|
Lehrer
(Grundschullehrer) |
|
manu
organarius |
|
Handwerker |
|
maritus, maritus de relicta uxoris |
|
Ehemann,
E-Mann der zurückgebliebenen E-Frau |
|
mercenarius |
|
Lohnarbeiter |
|
murarius |
|
Maurer |
|
nata,
de domo |
|
Geborene,
aus dem Hause (Mädchenname) |
|
natus in .. , apud, ibidemque habitans |
|
geboren
in .. , bei, und ebendort wohnhaft |
|
natus,
nata |
|
geboren |
|
omnes
colonista, ambo colonista |
|
alles
Kolonisten, beides Kolonisten |
|
operarius |
|
Arbeiter |
|
parentes, nata parente |
|
Eltern,
geborene (der Eltern) |
|
pater,
mater |
|
Vater,
Mutter |
|
patrini |
|
Paten
(Taufpaten) |
|
primo
voto, secunda voto |
Imo voto, 2da v. |
erste
Heirat, zweite Heirat |
|
provisus sacramentis |
|
mit
den (Sterbe-)sakramenten versehen |
|
puer,
puella |
|
Knabe,
Mädchen |
|
raedarius, rhedarius |
|
Kutscher |
|
rusticus |
|
Bauer |
|
sartor |
|
Schneider |
|
sponsus, sponsa |
|
Bräutigam,
Braut |
|
sutor |
|
Schuhmacher |
|
testes |
|
Zeugen
(Trauzeugen) |
|
textor |
|
Weber |
|
uxor, uxor ejus |
|
Ehefrau,
seine Ehefrau, |
|
uxor de relicti mariti |
|
Frau
des zurückgebliebenen Ehemanns |
|
vidua post pie defuncti / vidua post fata |
vidua
post p.d. |
Witwe
des fromm Verstorbenen ... |
|
viduus |
|
Witwer |
|
virgo |
|
Jugendliche
(„Jungfrau“) |
|
vinator |
|
Winzer
|
|
vixerunt in matrimonio … annos |
|
lebten
in der Ehe … Jahre lang |
Zu
beachten: Bei Angabe der Eltern im Lateinischen steht der Name des Vaters bzw.
der Mutter im zweiten Fall (z.B. Petrus,
filius Antonii). Zu übersetzen ist aber: Peter, Sohn des
Anton.
Irreführende
Datumsangaben: z.B. 1. 7-bris = 1. Sept., 2. 8-bris = 2. Okt., 3. 9-bris = 3. Nov.
Einige
Todesursachen aus den Kirchenbüchern: (teilweise nur Benennung von Symptomen) -
Dead-Causes
Apoplexia |
Schlaganfall |
|
Marasmus |
Allgemeiner
Verfall |
Consumptio |
Auszehrung,
Schwindsucht |
|
Ordinaria |
"Nach
der Regel" |
Convulsio, convulsiones |
Krämpfe |
|
Post
partum |
Nach
der Geburt |
Debilitas (a nativitate) |
Schwäche
(von Geburt an) |
|
Pthisis, Tabes |
Schwindsucht,
TBC |
Diarhea, Dysenteria |
Durchfall,
Ruhr |
|
Scarlatina |
Scharlach |
Dolor
gutturis |
„Halsschmerzen“ |
|
senectus |
altersbedingt |
Dolor
pectoris |
„Brustschmerzen“ |
|
Suicid |
Selbstmord |
Febris
frigida |
„kaltes
Fieber“ |
|
Tussis,
Thussis |
Husten |
Hydropsis |
Wassersucht |
|
Variola |
Pocken |
Inflammatio pulmorum |
Lungenentzündung |
|
Typhus,
Cholera |
Typhus,
Cholera … |